
In der Heraldik stehen Metalle für Helligkeit und Leuchtkraft, während Farben kräftig und flächig wirken. Digital bedeutet das: Or wird meist als helles, warmes Gelb abgebildet, Argent als Weiß oder sehr helles Grau, um Konturen sauber zu halten. Gules, Azure, Vert und Purpure erhalten präzise, aber nicht grelle Werte, die im Alltag gut funktionieren. Pelze wie Hermelin oder Feh werden als Muster gelöst, die auf kleinen Screens erkennbar bleiben und dennoch einen ruhigen, zugänglichen Rhythmus bewahren.

Die heraldische Regel, Metalle nicht direkt auf Metalle und Farben nicht auf Farben zu legen, lässt sich modern als robuste Kontrastregel interpretieren. Im Interface entspricht das klaren Schwellen nach WCAG, bevorzugt 4.5:1 für Fließtext und 3:1 für große Typografie oder grafische Elemente. Wo traditionelle Kombinationen knapp werden, helfen feine Outlines, Schatten oder helle Halos. Dadurch bleibt die historische Logik erhalten, während Nutzerinnen unabhängig von Sehleistung Inhalte stressfrei erfassen.

Historische Schraffuren dienten zur Schwarz-Weiß-Unterscheidung; digital unterstützen sie heute sowohl Struktur als auch Barrierefreiheit. Dezente Vektorpattern können Farben differenzieren, ohne zu flimmern oder Details zu verschlucken. Wichtig ist eine ausreichende Gittergröße für kleine Displays, klare Wiederholungen und stimmige Kontraste. Für Druck und Hochauflösung empfiehlt sich die Prüfung in verschiedenen Skalierungen. So bleiben Wappenmotive eigenständig, auch wenn Farbe allein nicht ausreicht, etwa bei Farbfehlsichtigkeit oder schlechtem Umgebungslicht.
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